Als Jugendphase wird der Entwicklungszeitraum von der Kindheit zum Erwachsenenstatus bezeichnet. Sie ist durch die biologische, psychische, soziale und kulturelle Entwicklung junger Menschen gekennzeichnet, beginnt im Alter von 12 Jahren und reicht über das 25. Lebensjahr hinaus. Das ist auch die Alterspanne, in der die Jugendarbeit ihre Angebote Jugendlichen unterbreitet und ihre Wirkungen entfaltet.
Für die Jugendlichen ist diese Zeit eine Phase tiefgreifender Veränderungen, die sowohl als Möglichkeit der Weiterentwicklung und des Lernens betrachtet werden kann, aber auch als risikoreiche Zeit voller Herausforderungen und Bewährungsproben. Die Veränderungen in dieser Phase umfassen alle Lebensbereiche von Jugendlichen, insbesondere aber körperliche, psychische und soziale Aspekte.
In den Sozialwissenschaften wird die Jugendphase daher sowohl aus einer entwicklungspsychologischen als auch aus einer gesellschafts- und sozialisationstheoretischen Perspektive heraus betrachtet.
Dabei beziehen sie sich auf das Konzept der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter, um die Veränderungen und Anforderungen, mit denen sich die Jugendlichen in der Jugendphase auseinandersetzen müssen, zu erfassen.
Diese Aufgaben verlaufen entlang der Verbindung von Individuation und Sozialisation, sie finden in der Wechselwirkung zwischen persönlichen und kognitiven Veränderungen, sozialen und gesellschaftlichen Einflüssen statt. Das Finden einer eigenen Persönlichkeit und die Integration in die Gesellschaft stehen am Ende einer erfolgreichen Bewältigung der jugendtypischen Entwicklungsaufgaben.
Die Jugendarbeit in der Steiermark begleitet Jugendliche bei der Bewältigung ihrer alterstypischen Entwicklungsaufgaben und stellt ihnen Experimentierfelder und Bildungsorte zur Verfügung. Ihre Aufgabe ist es, den Alltag in der Jugendarbeit methodisch-didaktisch zu rahmen und seinen offenen und situativen Charakter als Grundlage des pädagogischen Handelns zu nutzen. Weiters unterstützt die Jugendarbeit Jugendliche dabei, ihre Lebenslagen, Interessen und Bedürfnisse wahrzunehmen und macht im Rahmen von Angeboten und Projekten diese für die Jugendlichen nutzbar und erlebbar.